Podcast Sternenglanz St.Gallen

Lesedauer: 5 Minuten

#51 Sternenglanz: Warum tun wir, was wir tun?

Kathrin: So – und jetzt trinke ich auf unsere 50. Sendung!
Carsten hat euch ja aufgefordert, uns einen Sekt zukommen zu lassen, damit wir auf unser Jubiläum anstossen können. Der Rücklauf war wie erwartet bombastisch und jetzt können wir die nächsten 50 Abende durchfeiern!

Höre diesen Text als Podcast:

Ich muss zugeben: Ich hätte es nicht gemerkt. Dass ein Jubiläum ansteht. Ich hab’s nicht so mit den Zahlen und verpasse solche Momente in der Regel:
100 Tage im Amt, 20 Jahre als Pfarrerin im Amt, 80ste Taufe gefeiert…
Bei sowas zähle ich selten mit.

Und doch sind diese kleinen und grossen Jubiläen eine Chance.
Gerade, wenn ich an Geburtstage denke:

40. 45. 50. 55. 60. 65. Ein Grund zu feiern. Und auch, zu fragen:
Wo stehe ich? Was will ich noch? Was lasse ich los?

Eigentlich können wir diese Fragen auch auf unseren Sternenglanz übertragen. Wenn wir schon bei der 50. Folge angekommen sind und uns dafür Sekt schenken lassen. Wo stehen wir? Was wollen wir? Was könnten wir anders machen?

Eigentlich können wir diese Fragen auch auf unseren Sternenglanz übertragen. Wenn wir schon bei der 50. Folge angekommen sind und uns dafür Sekt schenken lassen. Wo stehen wir? Was wollen wir? Was könnten wir anders machen?

Immerhin: Carsten hat in seiner 50. Folge sehr deutlich gesagt, was es braucht, um ein erfolgreiches Projekt zu starten: Es braucht eine gemeinsame Sehnsucht. Eine Vision.
Und eine Antwort auf die Frage: WARUM?!

Warum produzieren wir Sternenglanz?
Warum wenden wir uns alle zwei Wochen auf diesem Kanal an unsichtbare Hörerinnen und Hörer und teilen unsere «Spirituellen Gedanken zum Feierabend» mit?

Hat uns jemand danach gefragt?
Macht es uns einfach Spass?
Konnten wir einmal mehr nicht «Nein» sagen?

Was ist unser Anliegen, unsere Sehnsucht, Vision?

Es gibt inzwischen so viele Podcasts, so viele Menschen, die ihre Gedanken virtuell weiterverbreiten. So viele Daten, die herumgeschickt, verteilt und gespeichert werden.
WARUM?

Ich glaube, um diese Frage zu beantworten, brauche ich Carsten.
Carsten macht schon viel länger Podcasts und sagt, er sei begeistert davon.
Also Carsten: WARUM?

Drei Gründe für Sternenglanz

Carsten: Liebe Kathrin, es gibt tausend Gründe für Sternenglanz 😉.
Die drei wichtigsten sind für mich:


1. Wir bleiben als Kirche «innovativ» und kreativ.  Schauen über den Tellerrand. Probieren neue Formen aus und merken erst noch, dass das Spass macht.

2. Wir greifen Themen auf, die Menschen betreffen und Menschen betroffen machen, gerade auch dann, wenn wir keine fertigen Antworten haben.

3. Je länger je mehr finde ich, dass der Name Sternenglanz auch Programm ist: Wir bringen etwas zum Glänzen, holen Sterne vom Himmel, in vielen kleinen Dingen ein grosses Staunen über die kleinen und grossen Wunderdinge unseres Alltags. Das gelingt mir meist auch erst Richtung Feierabend😉

Da haben wir aufgrund eigener Erfahrung und als Menschen von Seelsorge und Erben einer jahrtausendealten Spiritualität viel zu sagen.

Worte finden für Spiritualität

Kathrin: Ja, das Staunen über die alltäglichen Wunder ist mir auch so wichtig. Und überhaupt das Anliegen, Sprache zu finden für das, was wir «Spiritualität» nennen. Für alles, was mit unserer Sehnsucht nach «mehr» zu tun hat.

Portrait Kathrin Bolt

Und doch frage ich mich vor jeder Folge: WARUM mache ich das eigentlich?
Wartet irgendjemand auf diesen Podcast? Bringt er einen Mehrwert?

Vielleicht kann uns da Ines weiterhelfen, unsere Produzentin.
Sie hatte die Idee, einen Podcast mit Carsten und mir zu gründen – und schneidet uns jede Folge.

Ines – wie ist es überhaupt dazu gekommen?
Welche Sehnsucht steckt für dich hinter dem Projekt «Sternenglanz»?

Wie Sternenglanz entstand

Ines: Hallo Kathrin! Gerne beantworte ich dir, warum ich im Jahr 2023 Sternenglanz initiiert habe. Ich war davor schon verantwortlich für «fadegrad» ↗. Das ist ein Interviewpodcast mit inspirierenden Lebensgeschichten. Wir fragen Menschen, warum sie tun, was sie tun und wie sie geworden sind, wer sie sind – ganz «fadegrad», also unverblümt und direkt, ohne Tabus.

Produzentin Ines Schaberger erzählt, wie Sternenglanz entstand.
Produzentin Ines Schaberger erzählt, wie Sternenglanz entstand.

Mein Team und ich konnten den Podcast recht kostensparend produzieren. Ausserdem hatte unsere Geldgeberin, die ökumenische Medienarbeit der Kirchen der Kantone SG/AI/AR, noch Budget übrig – und da wuchs in mir die Sehnsucht, nochmal was Neues zu wagen und einen Podcast und Blog zu machen, der spirituelle Inputs liefert.

Ich persönlich suche nämlich immer wieder nach Inspiration und «Lebenshilfe».

Denn ich will meinen Lebensweg nicht nur mit dem Blick auf den Boden und das, was unmittelbar vor mir liegt, gehen, sondern auch in den Himmel blicken, zu den Sternen, im Bewusstsein, dass ich Teil von etwas Grösserem bin.

Also suche ich nach Ritualen, Literatur oder Gebeten, die mich ermutigen und mir dabei helfen, meinen Alltag zu leben und auch mit schwierigen Situationen oder Schicksalsschlägen umzugehen.

Da gibt es in der christlichen Tradition enorme Schätze – die Carsten und Kathrin immer wieder für uns entdecken. Ich bin wirklich froh, die beiden gefunden zu haben und dass wir Sternenglanz gemeinsam entwickeln konnten.

Foto: Wie alles begann. Der erste Austausch mit Kathrin und Carsten – online.

Aber wie der Name «Sternenglanz» entstand und was er bedeutet, das kannst du, Kathrin, wohl am besten erzählen. Ich glaube, du hattest die Idee dazu.

Was der Name Sternenglanz bedeutet

Kathrin: Oh ja, liebe Ines – Sterne und Glanz – diese beiden sind mir in den letzten Jahren besonders ans Herz gewachsen. Sterne – weil ich nachts so gern in den Himmel schaue, wenn man die Sterne leuchten sieht. Und weil unsere Stadtkirche in St.Gallen, in der ich Pfarrerin bin, einen Sternenhimmel hat. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich zur Decke schaue.

Kirche St.Laurenzen in St.Gallen, Clarissa Schwarz
Kirche St.Laurenzen in St.Gallen, Clarissa Schwarz


Mit Glanz verbinde ich nicht «Glanz und Gloria», nichts Oberflächliches, sondern das LICHT, das über uns hinausstrahlt.

Uns wärmt und tröstet und Hoffnung schenkt. Deshalb ist STERNENGLANZ für mich der ideale Name, solange es uns gelingt, jemanden mit unserem Podcast zu wärmen und trösten und Hoffnung zu schenken.

Carsten: Und wenn nicht, dann machen wir es immerhin für uns und erfreuen uns gegenseitig. Die Teamarbeit finde ich jedenfalls sehr inspirierend!

Kathrin: Allerdings: Womit wir gut wieder beim Prosecco anknüpfen können. Wir wollen ja anstossen auf unsere 50. Sendung!

Ines: Zum Wohl, ihr beiden – und ich freue mich, wenn unsere Hörer:innen und Leser:innen Feedback geben zum Podcast. Teile uns deine Wünsche mit, damit wir unser Projekt «Sternenglanz» weiterentwickeln können.

Kathrin: Also dann: Prost! Die nächste Sternenglanz-Folge hörst du am 27. Februar mit Carsten.

Bis dahin, mach`s gut und schau gut zu dir.

Portrait Kathrin Bolt

Kathrin Bolt

Kathrin schreibt und spricht leidenschaftlich gerne. Die 43-Jährige lebt mit ihrer Familie in St.Gallen und arbeitet als Pfarrerin in der evangelisch-reformierten Laurenzenkirche. In ihrer Freizeit spielt sie Theater.